Der Besuchshund

Kastration: Was ich meinem Hund damit antue !

 

In letzter Zeit höre ich öfter von Kastrationen, teilweise schon im Alter von 8 Monaten oder früher.
Das hat mich bewogen dieses nicht unumstrittene heiße Eisen anzupacken um Hundehalter zum Umdenken, zumindest aber zum Nachdenken zu bewegen.
Ich habe mich bewusst die ganzen Jahre für die Haltung von Hündinnen entschieden, daher gehe ich wegen meiner Erfahrung auch mehr auf deren Kastration ein. Man möge mir das bitte nachsehen. Trotzdem sind manche Probleme einer Kastration auch auf einen Rüden übertragbar.
Meine Hündinnen kamen alle aus dem Tierheim bzw. Tierschutz zu mir und ich hatte somit keinen Einfluss mehr eine Kastration zu verhindern. Meine Fellkollegin zog im Alter von 4 Monaten ein dadurch konnte ich ihr dieses Schicksal ersparen.

Doch schauen wir uns zunächst ein paar Zahlen an. 21 % werden wegen Erkrankungen der Geschlechtsorgane, 64 % aus Haltergründen und 14 % aus Verhaltensgründen kastriert.
Als medizinischer Grund wird dem Halter von manchen Tierärzten vor allem die Vorbeugung von Gesäugetumoren, Gebährmutterentzündung und Scheinträchtigkeit nahegelegt .

Fakt ist: Eine OP durchzuführen, um prophylaktisch Krankheiten zu vermeiden, ist in jedem Fall abzulehnen !

Die Anzahl der Gesäugetumoren bei nichtkastrierten Hündinnen liegt nur bei 1,9 bis maximal 18,6 von 1000 Hündinnen. Das entspricht 0,2 bis 1,8 %. Mammatumore treten auch bei kastrierten Hündinnen hormonunabhängig auf. Wenn man das bedenkt, sollte sich jeder die Frage stellen ob eine Kastration sinnvoll ist.
Krebs ist bei Hunden sehr verbreitet, was meiner Meinung nach aber an minderwertig hergestelltem Industriefutter liegt.
Einige meiner Hündinnen sind im hohen Alter an Magen oder Darmkrebs verstorben, aber nie an einer Erkrankung die durch eine Kastration vermieden werden sollte.
Als weitere Gründe werden Gebährmutterentzündung und Scheinträchtigkeit für eine Kastration angeführt. Scheinträchtigkeit ist eine normale Erscheinung. Kommen aber Depression, Aggression und Entzündungen dazu kann dies aber ein Grund für eine Kastration sein.

64 % der Halter von Hündinnen geben Haltungsgründe für eine Kastration an. Da wären ungewollte Trächtigkeit, Blut in der Wohnung oder aufdringliche Rüden. 
Ich finde jedem verantwortungsvollen Halter ist es zuzumuten das Blut wegzuwischen und Rüden aus dem Weg zu gehen.

Welche Nachteile bringt eine Kastration ?  Es bildet sich Stockhaar das sich trocken und fest anfühlt, die Unterwolle wächst übermäßig, Gewichtszunahme, verzögertes Wachstum mit Anfälligkeit für Knochen und Gelenkserkrankungen, geistige Entwicklungsstörung und Harninkontinenz.
Von Harninkontinenz war auch meine Schäferhündin Ronja ( auf der Startseite der Website ) betroffen. Manchmal konnte sie es nicht einmal bis zum nächsten Gassigang einhalten. Der Urin lief ihr die Beine entlang und tränkte das Fell. Ich hatte jedesmal Tränen in den Augen wenn ich sie gebadet habe. Hunde sind saubere Tiere und würden nie ihr Lager beschmutzen.
Dieses Häufchen Elend mit traurigen Augen sollten sich manche Tierärzte die Kastrationen als Geldeinnahme betrachten und Halter, die ihre Hunde aus Eigennutz kastrieren lassen, einmal vor Augen halten.

Kastriert werden sollte nur aus belegbaren medizinischen Gründen und nie aus prophylaktischen Gründen.

Nach § 6 des deutschen Tierschutzgesetzes ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen und / oder das vollständige oder teilweise Entnehmen von gesunden Organen oder Geweben bei Wirbeltieren verboten !